Veröffentlicht am 25. Januar 2020
Bürglens Fanionteam muss in einer umkämpften Partie erstmals in dieser Saison über fünf Sätze ran – und gewinnt zum Schluss verdient mit 3:2.
Am vergangenen Samstag stand für die Urner ein wichtiges Spiel auf dem Programm. Nachdem man in der Vorwoche gegen Volley Luzern verloren hatte, wollte man schnellstmöglich wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren, um so den direkten Verfolger in Schach zu halten. Gegner war dann auch niemand geringeres als ebendieser direkte Verfolger, die SG Obwalden. In seiner Matchansprache betonte Michi Trutmann, dass bei der Niederlage gegen Luzern der Hund in der Annahme begraben war. «Daran habe wir in den letzten Trainings gearbeitet und das werden wir heute wieder besser machen.» Auch sei ihm bewusst, dass einige Spieler aufgrund einer Grippe nicht oder nur eingeschränkt mittrainiert haben. Für diese gelte es sich nun möglichst gut einzufügen und das Team bestmöglich zu unterstützen. «Heute braucht es jeden Spieler. Wir haben in der Meisterschaft und im Cup zweimal 3:1 gegen Obwalden gewonnen und sie sind weiterhin auf dem 3. Platz in der Tabelle. Sie werden auf eine Revanche brennen, bei der wir ihnen zeigen, wer der Chef im Haus ist!»
Schiedsrichter stiehlt ersten Satz
Die Bürgler starteten verhalten und zögerlich in den Match und geriet mit 3:9 ins Hintertreffen. Dadurch liess man sich aber zu keiner Zeit verunsichern, da man in dieser Saison selten gut gestartet ist und jeweils erst ab Satzmitte aufzudrehen vermochte – so auch in diesem Satz. Beim Stand von 17:18 hatten die Bürgler den Rückstand beinahe wettgemacht es war Zeit für ein erstes Time-out der Gäste. Ein zweites folgte unmittelbar, nachdem die Urner die Führung an sich gerissen hatten (21:19). Trotz dem schlechten Start kamen die Urner beim Stand von 24:21 zu drei Satzbällen. Gleich der erste segelte über den Bürgler Block und ins Seiten-out. Im Gegensatz zu allen anderen in der Sporthalle sah dies der Schiedsrichter anderst. Er wollte noch eine Blockberührung gesehen haben. Die Halle tobte und den Bürglern war in den nächsten Bällen die Verärgerung deutlich anzusehen, was Obwalden konsequent ausnützen. Die Gäste kamen in der Folge selbst zu einem Satzball, den sie direkt zum 26:24 Satzsieg verwandeln konnten – eine Situation, zu der es gar nie hätte kommen dürfen.
Mit der Wut im Bauch starteten die Bürgler fulminant in den zweiten Durchgang und legte mit 9:4 vor. Nach einem Time-out konnten die Obwaldner umgehend ausgleichen und die Urner sahen sich ihrerseits zu einem Time-out gezwungen. In der Folge spielten die Bürgler konsequenter und starteten mit einem komfortablen 20:14 Vorsprung in die Money-Time. Obwalden kam zwar zwischenzeitlich nochmals näher, doch die Urner holten sich den Satz schliesslich klar mit 25:19 und glichen zum 1:1 aus.
Diesen Schwung konnten die Urner sogleich in den dritten Satz mitnehmen. Sie feierten zu Beginn gleich drei direkte Blockpunkte in Serie und brachten den Obwaldner Diagonalangreifer an den Rand der Verzweiflung. Eine klare 5:0 Führung war das Ergebnis. Die Bürgler spielten stark weiter und bauten den Vorsprung gar noch leicht aus (19:13). Obwalden zeigte sich in der Money-Time abermals kämpferisch, schloss bis zum 23:22 auf und es kamen die Erinnerungen an der Startsatz hoch, welchen man noch aus der Hand gab, respektive aus der Hand genommen wurde. Diesmal bewahrten die Urner aber einen kühlen Kopf und reüssierten mit 25:22.
Der Start in den 4. Satz zeigte abermals, dass das Side-out Spiel auf beiden Seiten anfällig war. Zuerst erzielte Obwalden vier Punkte und ging mit 4:0 in Führung. Dann kontere Bürglen mit fünf Punkten (5:4). In der Folge lagen die Gäste stets vorne, was sich auch in den Bürgler Time-outs zeigte (13:17, 20:23). Obwalden sicherte sich den 4. Satz verdient mit 25:20 und das Tie-Break musste über den Sieger entscheiden.
Schlussfeuerwerk gezündet.
Die Bürgler mobilisierten nochmals alle Kraftreserven und spielten mit viel Power. Auch ein zwischenzeitliches Time-out der Obwaldner liess die Bürgler nicht stoppen (0:4). Beim zweiten Time-out war man dann bereits vorentscheidend auf 9:1 davongezogen. Massgeblichen Anteil an dieser Führung hatten Topscorer Matteo Gisler mit vier Angriffspunkten und Geburtstagskind Marco Wipfli mit zwei Blocks. Für einen letzten Aufreger sorgte dann nochmals der Schiedsrichter. Nach zwei streng gepfiffenen technischen Fehlern beschwerten sich die Bürgler zurecht. Ersatz-Captain Valentin Schuler musste den Kopf hinhalten und wurde mit einer gelben Karte übertriebener massen verwarnt. Diesmal konnten die Obwaldner aber nicht mehr von den Schiedsrichterentscheiden profitieren. Die Hypothek war zu gross und die Urner sicherten sich den Match nach knapp zwei Stunden mit 15:10 und somit den Zusatzpunkt.
7 Punkte Vorsprung auf 3. Platz
Spielertrainer Trutmann sagte nach dem Spiel: «Ich habe heute ein umkämpftes Spiel erwartet und auch gesehen. Ich bin stolz, haben wir am Schluss den Zusatzpunkt in solch deutlicher Manier geholt. Wir hätten heute auch 3 Punkte gewinnen können. Der erste Satz wurde uns aber bekanntlich gestohlen und im vierten Satz waren wir leider nicht ganz bei der Sache.» Nichts desto trotz sei es wichtig gewesen zu gewinnen, um den Vorsprung auf den direkten Verfolger zu vergrössern. Die zweitplatzierten Bürgler haben nun sieben Punkte auf Obwalden. An der Spitze hingegen zieht Zug seine eigenen Kreise und hat sich mit sechs Punkten auf die Bürgler abgesetzt. Wollen die Bürgler nochmals ein Wörtchen mitreden um den Spitzenplatz muss ein Sieg im Direktduell her. Dieses geht morgen Sonntag, um 15:00 Uhr in Zug über die Bühne. Heute Samstag bietet sich den Bürglern noch die Gelegenheit, richtig warm zu laufen. Sie treffen um 14:00 Uhr auswärts auf den SV Sempach, welches man in der Vorrunde deklassiert hat.
Bericht: Fabio Ziegler