Damen 1 rehabilitiert sich gegen Steinhausen - VBC Fortuna Bürglen

Damen 1 rehabilitiert sich gegen Steinhausen

Veröffentlicht am 24. Januar 2020

Nach einem eher enttäuschenden Start in die Rückrunde besiegt das Bürgler Damen-I-Team Steinhausen in der heimischen Sporthalle mit 3:2.

Die Bürglerinnen befanden sich nach Ende der Vorrunde mit 5 erspielten Punkten aus 9 Spielen auf dem letzten Tabellenplatz. Punktemässig befanden sie sich aber in guter Gesellschaft: Die Ränge 6-10 lagen alle innerhalb von 5 Zählern. Das bedeutet auch, dass der Ligaerhalt für die Urnerinnen durchaus noch im Bereich des Möglichen liegt. Nötig dafür sind vor allem Siege gegen direkte Tabellennachbarn wie Steinhausen, Hochdorf und Obwalden. Aber auch ein Exploit gegen Teams, die derzeit in der vorderen Tabellenhälfte zu finden sind, könnte für die Bürglerinnen drin liegen, so das Fazit der Vorrunde. Viel hatten sich die Bürglerinnen deshalb für die ersten zwei Partien der Rückrunde im Januar gegen Sursee und den etwas strauchelnden 1.-Liga-Absteiger Neuenkirch vorgenommen, doch sie blieben vor allem gegen Neuenkirch leistungsmässig deutlich unter ihren Erwartungen. So war der Druck am vergangenen Freitag, 24. Januar ungleich grösser – Punkte gegen das seit der Weihnachtspause erstarkte Steinhausen waren nun Pflicht. Steinhausen hatten die Bürglerinnen aus der Vorrunde positiv in Erinnerung, konnten sie die Partie Anfang November doch siegreich gestalten.

Und auch wenn die Steinhauserinnen im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen verstärkt angetreten waren, stiegen die Urnerinnen mit der Erwartung von 3 Punkten ins Spiel ein. Der Match startete ausgeglichen, bis Tatjana Herger ihrem Team mit druckvollen «Jump-Float»-Services den Rücken stärkte (7:3). Doch der Vorsprung hielt nicht lange, Steinhausen konterte und legte seinerseits eine Punkteserie hin (10:7). Die Bürglerinnen liessen sich dadurch aber nicht verunsichern. Sie kämpften sich mit Abwehraktionen ins Spiel zurück und zwangen Steinhausen zum Improvisieren (15:16). Die Urner Equipe störte das Zuger Aufbauspiel mit Services und verstanden es, den hohen gegnerischen Block mit Angriffen «anzuschlagen» (23:20). Obwohl Steinhausen dran blieb, konnten es diesen Rückstand nicht mehr wettmachen – die Bürglerinnen gewannen Satz 1 mit 25:23.

Beflügelt davon, dass sich der Mut in entscheidenden Situation ausbezahlt hatte, gingen die Urnerinnen in den zweiten Umgang. Nichts war diesmal zu sehen von der nur allzu bekannten Bürgler Schwächephase zu Beginn des zweiten Satzes. Die Urnerinnen verstanden es, Steinhausen von Anfang an unter Druck zu setzen (6:1). In dieser Phase liessen sie keinen Zweifel aufkommen, dass sie das stärkere Team auf dem Feld waren, sie agierten clever im Angriff bzw. Blockspiel und waren in der Verteidigung wach. Mit einem doch beträchtlichen Vorsprung von 12:2-Punkten im Gepäck schienen die Bürglerinnen aber plötzlich «einen Gang runter zu schalten». Sie begingen mehr Eigenfehler, kamen in der Verteidigung öfters einen Schritt zu spät. Steinhausen zeigte sich seinerseits bemüht, die Urner Geschenke anzunehmen und zeigte sich an der Servicelinie wiedererstarkt (9:14). Der schon in Sicherheit gewiegte Umgang wurde nochmals hart umkämpft. Bürglen fand den Tritt zu spät, musste sich überholen (20:22) und den Satz doch noch abluchsen lassen (22:25).

Die Bürglerinnen, von der Aufholjagd der Steinhauserinnen scheinbar unbeeindruckt, pushten im dritten Satz munter weiter. Sie überzeugten in der Startphase auf allen Positionen und erspielten sich erneut einen grossen Vorsprung (12:6), was Steinhausen zu einem Time-Out zwang. Auch das konnte den Fluss der Bürglerinnen nicht unterbrechen, sie agierten konsequent und brachten ihre Gegnerinnen arg in Bedrängnis. Auffallend war, dass das Urner Heimteam vor allem bei hart umkämpften, langen Ballwechseln das bessere Ende für sich behielt (22:15). In der Schlussphase des Satzes blieb das Heimteam ruhig und gewann den Satz abgeklärt mit 25:19. Damit hatten die Bürglerinnen definitiv einen Punkt gebucht.

Im vierten Umgang agierten die Urnerinnen dann etwas nervös, viel Unruhe geriet in den Spielaufbau der Bürglerinnen, die nun ihre Gegnerinnen reich mit Punkten beschenkten (2:7; 3:11). Coach Sandro Arnold forderte im Time-Out dann auch klare Kommunikation und mehr Ruhe auf dem Feld. Obwohl das Heimteam dank starken Services wiedererstarkten (18:23), reichte die Aufholjagd der Urnerinnen nicht aus, um Steinhausen den Satzgewinn noch vor der Nase wegzuschnappen (18:25).

Krimi im 5. Satz

Das Erwachen der Bürglerinnen am Ende des vierten Satzes machte Mut für den Entscheidungssatz. Dank gewonnenem Münzwurf konnte Bürglen gleich Druck am Service entwickeln. Doch Steinhausen hielt Stand und brachte Bürglen seinerseits in Bedrängnis. Die Urnerinnen handelten sich eine für den Entscheidungssatz grosse Hypothek von 4:8 ein – die Seiten wurden ein letztes Mal gewechselt. Die kleine Pause schien die Bürgler Equipe für sich nutzen zu können. Mit sehenswerten, hart umkämpften Ballwechseln setzten die Bürglerinnen Nadelstiche und kamen näher und näher (7:9; 9:10). Auch zwei Time-Outs der Zugerinnen konnten sie nicht stoppen, den Ausgleich zu bewerkstelligen (12:12). Der Urner Service war seit dem Seitenwechsel zu einer wichtigen Waffe geworden. Und auch als Céline Sutter beim Stand von 13:13 zur Servicelinie schritt, nahm sie ihr Herz in die Hand, was zum ersten Matchball für Bürglen führte. Dann konnten die Bürglerinnen ihrer Freude Luft verschaffen, eine Passeur-Finte besiegelte den 3:2-Erfolg über Steinhausen nach exakt zwei Stunden Spielzeit.

Den Schwung mitnehmen nach Ebikon

Mit dem Gewinn des Matches laden die Bürglerinnen 2 Punkte auf ihr Konto und bleiben in der Tabelle mit Rang 9 und 8 auf Tuchfühlung. Nächsten Sonntag, 2. Februar treten die Urnerinnen dann auswärts in Ebikon an (Anpfiff um 13.30 Uhr in der Halle Wydenhof). Die derzeit drittplatzierten Luzernerinnen beendeten die vergangene Saison auf Platz 1. In der Vorrunde gewann Ebikon in 3 Sätzen; die Bürglerinnen wollen die positive Energie des Sieges über Steinhausen aber für das kommende Spiel mitnehmen und erhoffen sich gegen die Luzernerinnen einen Exploit. 

Bericht: Gina Spizzi



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