Veröffentlicht am 03. November 2021
Das Bürgler Fanionteam eröffnet die Meisterschaft mit einem klaren 3:0 Heimsieg gegen Luzern und strauchelt die Woche drauf bei der Auswärtspermiere gegen Emmen-Nord.
Gerade mal drei Pflichtspiele absolvierten die Bürgler Volleyball seit März 2020 und entsprechend gross war die Vorfreude auf die Saison 21/22. Spielertrainer Michi Trutmann und seine Herren hatten sich intensiv auf die bevorstehenden Spiele vorbereitet und brennten auf den ersten Meisterschafts-Match. Am Samstag, 23. Oktober trafen die Bürgler auf das Farmteam des NLA-Vertreters Concordia Volley Luzern. Nachdem man in den Jahren zuvor jeweils gegen ein routiniertes Team anzutreten hatte, stand man in diesem Jahr einem verjüngten Kader gespickt aus Spielern der Volley Academy Innerschweiz entgegen. Die Devise war daher klar und die Urner wollten den unerfahrenen Luzernern von Beginn an das Spieldiktat aufdrücken. Die Nervosität endlich wieder vor vollen Rängen aufzuspielen, schien gegenüber dem vorgenommenen aber zu überwiegen. Servicefehler hüben und drüben sowie zögerliche und kurze Ballwechsel prägten die Startphase des Spiels. Als dann Bürglen beim Stand von 13:14 erstmalig in Rückstand geriet, zögerte Spielertrainer Trutmann keine Sekunde und setzte sein erstes Time-out ein. Er probierte sein Team zu beruhigen und forcierte vorerst mit einfachen Bällen im Spiel anzukommen. Insbesondere beim Service könne man etwas Druck rausnehmen, da Luzern auf bei einfachen Bälle Mühe in der Annahme bekundete. Der Plan ging vorerst allerdings nicht auf und Luzern startete mit einem Mini-Vorsprung in die Money-Time (20:18) und Bürglen setzte sein zweites Time-out ein. In der Folge liess man den Luzernern nur noch einen Punkt zu. Denn als Zuspieler Fabio Ziegler beim Stand von 18:21 aus Bürgler Sicht zum Service Schritt, blieb dieser bis zum Satzgewinn von 25:21 dort und die Bürgler konnten mit gutem Blockspiel das Spiel kontrollieren.
Im zweiten Satz konnten de Bürgler endlich etwas mehr Ruhe ins Spiel bringen und ein erster klarer Vorsprung war die Folge (13:8). Nach einem Time-out konnten die Luzerner darauf reagieren (13:10), ehe die Bürgler mit derselben Taktik reagierten und nach dem Time-out dank druckvollen Services von Valentin Schuler auf 18:10 davonzogen. Diesen Vorsprung gaben die Bürgler in der Folge nicht mehr daher und sie sicherten sich den Satz klar mit 25:15.
Beim Seitenwechsel appellierte Spielertrainer Trutmann, dass man den Schwung in den dritten Umgang mitnehmen solle, sodass auch die Ergänzungsspieler noch in den Genuss der Heimkulisse kommen dürfen. Beim Stand von 21:14 war es dann so weit und Spielertrainer Trutmann tätigte den ersten seiner drei Wechsel in der Schlussphase. Der dritte Wechsel folgte dann beim Stand von 23:17 und die Bürgler waren sichtlich nervös und mussten sich in der neuen Konstellation zuerst finden. Umso erleichterter war man dann beim Stand von 23:17 als Zuspieler Niels Hansen einen schnellen Angriffsball über die Mitte mustergültig für Julian Schärer auflegte und dieser mit einem satten Angriff zum Matchball auflegte. Den ersten konnten die jungen Luzerner noch abwehren, ehe sie den Satz doch mit 22:25 und den Match somit mit 0:3 abtreten mussten. Spielertrainer Michi Trutmann zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: «Wir haben ein solides Spiel gezeigt und das Geschehen grossmehrheitlich kontrolliert. »
Schockstarre im Startsatz
Am Sonntag danach (30. Oktober) Stand dann bereits der erste Auswärtsmatch gegen Emmen-Nord auf dem Programm und Michi Trutmann erinnerte an die Schmach der letzten Saison: «Diesen «Tolgä» gilt es auszuradieren.» Im Gegensatz zum letzten Jahr durfte man in dieser Saison in der heimischen Sporthalle Matchpraxis sammeln und positive Energie tanken. Diese gelte es nun in den ersten Auswärtsmatch mitzunehmen. Bereits beim Einspielen zeigte sich, dass beide Teams heiss sind und hart angreifen können. Dies führte dazu, dass sich die beiden Teams in der Startphase neutralisierten und im Gleichschritt Punkte erzielten (6:6). Danach kam Emmen-Nord besser ins Spiel und ging gar mit 12:6 in Führung und die Urner gerieten regelrecht in einen Schockzustand. Besonders mit den Angriffen und Sprungservices des gegnerischen Diagonalangreifers hatte man sichtlich Mühe und beim Mittelblock war man stets einen Schritt zu spät oder eben einen Schritt neben Angreifer und Ball. Die Schockstarre sass derart tief, dass man den Startsatz in der Folge klar und nach lediglich 16 Minuten mit 13:25 abtreten musste. Eine bittere Pille, wo man sich doch so viel vorgenommen hatte.
Im zweiten Satz machten es die Urner dann etwas besser. Der Block war nun sowohl in der Mitte, als auch auf der gegnerischen Aussenposition bereit und pflückte den Ball das ein oder andere Mal vom Himmel. So konnte man bis zum Stand von 13:13 mit der Heimmannschaft mithalten. In der Folge gelang den Emmener beim eigenen Aufschlag jeweils ein Punkt mehr als den Bürglern und sie sicherten sich den Satz mit 25:18.
Die Startphase des dritten Satzes war ein Ebenbild des zweiten. Die Bürgler hielten mit den Hausherren mit und gingen phasenweise kurz in Führung. Beim Stand von 15:15 Schritt die Emmener 1. Liga Verstärkung und der spätere Man-of-the Match Dominik Lubina zum Service. Nachdem er bei den ersten beiden Services Glück hatte und mit gütiger Hilfe der Netzkante erfolgreich war, zeigte er in der Folge wieder seinen starken Sprungservice mit ordentlich Drall nach aussen. Die Service-Serie zum 22:15 sollte dann auch die Vorentscheidung gewesen sein. Beide Teams erzielten noch ein paar Punkt bis zum Schlussstand von 25:17.
Die Bürgler waren nach dem Spiel sichtlich enttäuscht. Erneut hatte man in der Gersag Halle einen schlechten Tag eingezogen und musste als Verlierer vom Platz. Interims-Coach Ramon Gisler hielt nach dem Spiel fest, dass man insbesondere im Service wieder zu alter Stärke zurückfinden müsse. Die Services seien heute weitgehen zu harmlos gewesen und das Side-out-Spiel von Emmen-Nord kam daher nie wirklich in Bedrängnis. Die Niederlage gilt es nun schnellstmöglich abzuhaken, was aktuell auch kein Problem sein sollte. Am Ende überwiegt aktuell garantiert die Freude, dass es im Gegensatz zum letzten Jahr nun mit der Meisterschaft weitergeht und nächste Spiele anstehen. (fz)
Für Bürglen spielten: Adi Aschwanden, Matteo Gisler, Ramon Gisler, Niels Hansen, Christoph Henny, Kevin Imhof, Claudio Wipfli, Marco Wipfli, Julian Schärer, Valentin Schuler, Michi Trutmann (Spielertrainer), Fabio Ziegler. Es fehlte: Jan Beltrametti (verletzt).
Bericht: Fabio Ziegler